Zwischen modernen Gebäuden, kleinen Parks und stillen Straßen findest du in Ljubljana ein echtes Stück Antike: die Römische Mauer im Stadtviertel Mirje. Sie erinnert daran, dass die slowenische Hauptstadt einst eine bedeutende römische Stadt namens Emona war. Wenn du durch diesen Teil Ljubljanas spazierst, reist du buchstäblich fast 2.000 Jahre in der Zeit zurück.
Kurzinfos Römische Mauer Ljubljana
| Infos zur Römischen Mauer | |
|---|---|
| Adresse | Stadtteil Mirje |
| Anreise | - per Fahrrad - Bus z.B. via Aškerčeva - zu Fuß |
| Öffnungszeiten | immer geöffnet |
| Preise | kostenfrei |
Ljubljana zur Zeit der Römer
Lange bevor Ljubljana seine heutige Form erhielt, existierte hier die römische Stadt Emona. Sie wurde um das Jahr 14 n. Chr. gegründet und war ein wichtiger Handels- und Militärstützpunkt im Römischen Reich. Emona lag strategisch günstig an der Handelsroute zwischen Aquileia und Pannonien und besaß alles, was eine römische Stadt ausmachte – Straßenraster, Thermen, Tempel, Wohnhäuser und natürlich eine Stadtmauer. Die Bewohner von Emona waren römische Bürger, Händler, Soldaten und Handwerker. Sie brachten römische Kultur, Sprache und Lebensweise mit in die Region. Heute erinnern viele Fundstücke im Stadtmuseum Ljubljana an diese Zeit – und die Römische Mauer im Stadtteil Mirje ist eines der eindrucksvollsten Überbleibsel davon.
Die Geschichte der Römischen Mauer
Die Römische Mauer wurde im frühen 1. Jahrhundert n. Chr. errichtet und umschloss die Stadt Emona auf einer Länge von rund 2,5 Kilometern. Sie diente dem Schutz vor Angriffen und markierte gleichzeitig das Stadtgebiet. Die Mauer bestand aus Steinblöcken und Ziegeln und war stellenweise bis zu acht Meter hoch. Nach dem Zerfall des Römischen Reichs geriet auch Emona in Vergessenheit. Die Mauer verfiel, Steine wurden für neue Gebäude verwendet, und über den Resten entstand im Mittelalter das heutige Ljubljana. Erst im 20. Jahrhundert begann man, die römischen Überreste wiederzuentdecken – und hier kam Jože Plečnik ins Spiel.
Der berühmte Architekt und Stadtgestalter gestaltete in den 1930er-Jahren den Bereich rund um die alten Mauern neu. Mit seinem typischen Sinn für Symbolik und Struktur fügte er Säulen, Tore und kleine architektonische Details hinzu, die das historische Erbe betonen, ohne es zu überdecken. Dadurch wurde die Römische Mauer zu einem harmonischen Zusammenspiel aus Antike und moderner Architektur.
Was du heute an der Römischen Mauer siehst
Im heutigen Stadtviertel Mirje, südlich der Altstadt, kannst du noch mehrere Abschnitte der antiken Mauer sehen. Besonders sehenswert ist der Bereich an der Mirje-Straße, wo Teile der Originalmauer, vier rekonstruierte Türme und ein Stadttor erhalten sind. Informationstafeln erklären die Geschichte von Emona und zeigen, wie das Gebiet zur Römerzeit aussah. Die Mauer ist frei zugänglich, und rundherum findest du kleine Wege, Bänke und Grünflächen – perfekt für einen kurzen Spaziergang auf den Spuren der Vergangenheit. Dank Plečniks sensibler Gestaltung wirkt das Areal wie ein kleines Freilichtmuseum, das Antike und Moderne miteinander verbindet.
Ein Spaziergang durch Mirje
Das Viertel Mirje gehört zu den ruhigeren Ecken Ljubljanas. Hier kannst du Geschichte in entspannter Atmosphäre erleben – fernab vom Trubel der Altstadt. Ganz in der Nähe liegen das Plečnik-Haus und die Kirche von Trnovo, die beide zeigen, wie eng Plečniks Schaffen mit der Stadt verwoben ist. Ein Besuch der Römischen Mauer Ljubljana ist also weit mehr als nur ein Blick auf alte Steine. Es ist ein Spaziergang durch die Zeit, ein stilles Zeugnis der römischen Vergangenheit und zugleich ein Beispiel dafür, wie Ljubljana Geschichte und Gegenwart liebevoll miteinander verbindet.


